Farm der Tiere

Farm der Tiere


George Orwell: Farm der Tiere, Buch
Originaltitel: Animal Farm (Eng)

George Orwell
Klassik
190 Seiten
Diogenes Verlag

Inhalt:

»Die Fabel vom Aufstand der Tiere des Farmers Jones und vom allmählichen Umschlag der
Revolution in ihr den status quo ante wiederherstellendes Gegenteil gehört zu den
bekanntesten literarischen Werken des 20. Jahrhunderts. Der Satz ›Alle Tiere sind gleich,
aber einige Tiere sind gleicher als andere‹ wurde zum geflügelten Wort.«

Meine Meinung:

Als alt gebackener Klassiker hat mich "Farm der Tiere," oder im Englischen halt "Animal Farm"

schon immer interessiert und bin nun während meiner Amerika Reise auch endlich zum lesen

dieses Meisterwerks gekommen.


Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Das Schwein bekommt mit der Handlung eine sehr große Bedeutung

zugesprochen und passt dadurch perfekt aufs Cover. Die Farbe rot gibt dem ganzen noch etwas aggressives,

bedrohliches und stimmt den Leser auf die Rebellion der Tiere ein.


Als das Schwein, Major, die Idee einer Rebellion und der Erlösung durch Menschenhand äußert, ist ein

Wille unter den Tieren auf Manor Farm geboren. Ein Neuanfang mit einer neuen Gemeinschaft, neuen

Regeln, die besagen das jedes Tier gleichberechtigt ist und dazu bestimmt ist frei zu entscheiden.

Doch Machtkämpfe unter den Tieren und die langsame aber sichere Manipulation der eigentlichen Freiheit

und dem Wille, wird den Tieren zum Verhängnis.


Das Buch ist in der Es-Perspektive verfasst und hat auch sehr gut so funktioniert. Der Leser bekommt

dadurch ein guter Einblick in alle Tiere, sowohl die Macht ergreifenen Schweine, aber auch die ‘niedrig’

gestellten Arbeitstiere. Aber auch die Sicht der Menschen auf die Farm der Tiere wird toll ausgeschöpft.


Reingekommen bin ich unheimlich schnell. Das ist mit nur 190 Seiten zügig durchgelesen und kommt mit

seinen Ereignissen auch Schlag auf Schlag. Die Geschichte zieht sich über mehrere Jahre, vom Beginn der

Rebellion mit neuen Freiheiten bis über zu den Jahren des Umschwungs.

Sehr intensiv beschrieben für mich und auch für ein breitgefächertes Publikum geeignet.


Die Entwicklung, in der einige Tiere der Farm langsam an die Macht kommen und die Idee der Demokratie

und Philosophie, dass alle Tiere gleich sind vermittelt dem Leser eine gewisse Nahbarkeit. Und genau da

ist der Knackpunkt der dieses Buch so unheimlich gut gemacht hat.

Ohne den politischen Hintergrund der damaligen Zeit zu kennen, gibt es dem normalen Leser einen sehr

intensiven und auch radikalen Eindruck, wie sich ein einst gelebter Traum in etwas unfassbar schlimmes

verändern kann.

Das Buch lässt nachdenken und vor allem kommt die Frage auf, ob genau sowas auch bei uns irgendwann

passieren kann.

Und wenn man noch tiefer in die Materie geht, kann man feststellen, dass es genau zu derartigen Ereignissen

vor ca. 100 Jahren in Russland passiert ist. Eine grosse Revolution, aufkeimende Hoffnung und an dessen

Ende die Übernahme durch Stalin stand. Man kann ganz klare Linien ziehen zur damaligen Zeit. Ich hatte

schon einige Gänsehaut Momente und Fragen sind mir in den Kopf geschossen, wie so etwas nur passieren

konnte und Menschen es auch zulassen konnte.


Es gibt keinen eindeutigen Hauptprotagonisten, aber ich würde zwei grosse Partien hervorheben;

die Schweine und die restlichen Tiere der Farm, welche langsam in der sklaven ähnlichen Arbeit versinken.

Auf der einen Seite, die ‘schlauer’ gestellten Schweine, die lesen können und  hochgradiger Denken und

dadurch das Regieren übernommen haben. Doch was passiert mit den vermeintlich ‘dümmeren’ Tieren?

Was ist die Moral dahinter, wenn die Gedanken und Gefühle nach und nach durch Manipulation verändert

werden? Zu Tode arbeiten, Exekution, Fliehen, oder der Situation völlig erhaben sein, weil man alles

glaubt was die Schweine (Regierung) sagt...jeder Punkt wird durch die Geschichte mehrmals erläutert

und hat meinen eigenen Gedanken wahnsinnig zugesetzt.


George Orwell hat ein unglaubliches Händchen für Andeutungen, also praktisch einer Meister des

“Wink mit dem Zaunpfahls.” Auch in dieser Fabel hat er mit seinem einfachen, aber eindeutigen Schreibstil

wieder voll ins Schwarze getroffen. Er gibt den richtigen Ton an und ist damit verdient einer der besten

Schriftsteller des 20 Jahrhunderts!


Fazit:

Wirklich eine tolle satirische Umsetzung  der russischen Revolution die Fragen aufwirft.

Note: 1+

Liebe Lesegrüβe,

eure Charlotte

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