Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod
Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod
Autor: Gerhard Jäger
Genre: Roman
Seiten: 400 Seiten
Verlag: Blessing Verlag
Kaufen? Hardcover: 22,99€ / Ebook: 18,99€ /
Klappentext:
Im Herbst 1950 kommt der junge Wiener Historiker Max Schreiber in ein Tiroler Bergdorf, um einem alten Geheimnis auf den Grund zu gehen. Konfrontiert mit der archaischen Bergwelt und der misstrauischen Dorfgemeinschaft , fühlt er sich mehr und mehr isoliert. In seiner Einsamkeit verliert er sich in der Liebe zu einer jungen Frau, um die jedoch auch ein anderer wirbt. Als ein Bauer unter ungeklärten Umständen ums Leben kommt, ein Stall lichterloh brennt und der Winter mit ungeheurer Wucht und tödlichen Lawinen über das Dorf hereinbricht, spitzt sich die Situation dramatisch zu. Schreiber gerät unter Mordverdacht und verschwindet spurlos – nur seine Aufzeichnungen bleiben zurück.
Meine Meinung:
Okay, ich melde mich nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder mit einem denkwürdigen Buch zurück. Ein langer Titel, der auf mich im ersten Moment ein wenig abschreckend gewirkt hat, aber nach einer hochgelobten Rezension von einem anderem Blogger, musste ich dieses Buch einfach lesen und habe es schlussendlich auch nicht bereut.
Zum Cover nur
kurz, weil es wahrscheinlich auch wenig ausschlaggebend ist. Je mehr man in das
Buch hineinfindet, desto mehr kann man da hinein interpretieren und desto mehr
versteht man diesen dunklen Mann, der da durch das Schneetreiben läuft. Eine
tolle erfasste Szene, aber erst wenn man das Buch kennt.
Der junge
Historiker Max Schreiber möchte Abstand von seinem Leben in Wien nehmen und
beschließt darum ein Buch zu schreiben. Aber nicht nur irgendeines, sondern
eins über die alte und geheimnisumwobene, lange verstorbene, Katharina Schwarzmann. Dafür reist er in ihr
Heimatdorf und findet sich auf der Gegenseite einer kleinen, aber dunklen
Gemeinschaft wieder. Die Gerüchteküche
brodelt über und er bekommt es mit viel Abneigung zu tun, vor allem als den
Dorfbewohnern klar wird, warum er hier ist und der junge Schreiber scheint
immer mehr in dem Dorf und seiner Geschichte zu verschwinden…
Das Buch
startet aus der Ich-Perspektive von John Miller, der über sich und das Leben mit
seiner verstorbenen Frau berichtet. Außerdem ist er auf der Suche nach seinem
Cousin, Max Schreiber, der damals in den Bergen von Österreich als verschollen 1950/51
gemeldet wurde. Dafür reist an den Ort des Geschehens und findet das Manuskript
von Schreiber. Und genau hier kommt der Wechsel in die Es-Perspektive und das
Leben von Max Schreiber.
Diese Art von Geschichte hatte ich schon öfters
gelesen, doch diesmal hat es mit den hin- und herwechseln super harmoniert, was
vor allem daran lag, dass er auch nicht schon wieder nach einem Kapitel kam.
Zu
Inhaltlichen war ich anfangs ein bisschen unsicher, wie die Geschichte auf mich
wirken würde. Doch ich bin überraschend schnell reingekommen, was auch Jägers
tollen Schreibstil zu schulden war. Die Handlung befindet sich am Anfang auf
eine Art Nullpunkt, auch für den Hauptprotagonisten Max Schreiber, sodass ich
mit ihm jeden einzelnen seiner Erkenntnisse und Begegnungen mitfiebern konnte.
Das hat mir sehr gut gefallen, weil sowohl der Charakter, als auch ich als Unwissende
an die Sache „hingeführt“ worden.
Eine Abschließende Meinung zu der Handlung zu
verfassen, ist tatsächlich ziemlich schwer nur in ein paar Worte zu fassen. Sie
ist so vielfältig und in unendlichen Schichten spannend, Angst einflößend, aber
auch unverständlich. Vor allem gegen Ende, da ich da die Entscheidungen von
Schreiber kaum nachvollziehen konnte. Im Großen und Ganzen war ich einfach nur
beeindruckt von der Geschichte!
. Maximilian „Max“ Schreiber war mir Anfang
sehr befremdlich, vor allem was seine Art anging die Dinge um ich herum zu
interpretieren. Doch tatsächlich hat sich das mit dem weiteren Einleben im Dorf
verändert. Seine Gedanken waren offener und haben mich zeitweise echt fangen
können. Es war sowohl die Stimme eines starken Charakters, als auch die eines
erfahrenen Autors, die dahinter steckten. Aber wie um mir auch den Gegenteil
wieder beweisen zu wollen, hat das Buch dann wieder Schritte nach hinten
gemacht und mir war Schreiber gegen Ende wieder so unverständlich und
verschlossen wie zu Beginn. Auch wenn mich sein Ende und das Ende des Buches
sehr überrascht hat!
Gerhard
Schreibers Schreibstil ist einfach nur beneidenswert! Er schreibt mit so einem
Detailreichtum und hat mich so wortwörtlich in der Geschichte zuschauen lassen.
Ich konnte mir seine Figuren und Schauplätze so gut ausmalen, dass es fast
unheimlich war. Wirklich, und zusammen mit dieser grundlegenden Geschichte war
eine tolle Welt, in die er mich als Leser mitgenommen hat.
Fazit:
Dieses Buch
mit dem ewig langen Titel ist mal wieder ein gutes Beispiel für einen
wirklichen Roman!
Note: 2*
Vielen Dank
an den Blessing Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Liebste
Lesegrüße
Eure
Charlotte
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