Niagara Motel
Niagara Motel
Originaltitel:
Niagara Motel (Canada)
Autorin: Ashley Little
Genre: Drama
Seiten: 272 Seiten
Verlag: Rowohlt Verlag
Klappentext:
Tucker Malone ist elf Jahre alt. Zusammen mit
Mutter Gina zieht er kreuz und quer durch Kanada, von Motel zu Motel. Tucker
hat schon mehr von der Welt gesehen als die meisten Erwachsenen. Als Gina nach
einem Unfall im Krankenhaus landet und Tucker im Jugendheim, beschließt er,
dass nun der Zeitpunkt gekommen ist, endlich seinen Vater zu finden. Zusammen
mit Meredith, sechzehn und schwanger, macht er sich auf die Reise in die USA,
denn dort vermutet Tucker seinen Vater. Auf dem Highway Richtung Süden begegnen
ihnen Glücksritter, Verrückte und Beladene. Und alle sind sie auf der Suche...
(Quelle: Rowohlt Verlag)
Meine Meinung:
Ein eher unbekanntes Buch, das vielleicht
auch ein wenig unscheinbar wirkt, aber meine Neugier erweckt hat und damit auch
nicht enttäuscht!
Das Cover ist echt wunderschön! Mit den Silhouetten
im Sonnenuntergang sieht es echt toll aus und zeigt natürlich auch die
Beziehung der beiden Hauptprotagonisten zueinander.
Tucker reist mit seiner Mutter, die
Stripperin ist, durch ganz Kanada. Doch wegen einer Krankheit, die einen Unfall
auslöst, muss er in ein Haus, voll mit verhaltensgestörten Jugendlichen. Dort
findet er eine Verbündete, Meredith. Zusammen mit ihr beginnt er die Suche nach
seinem Vater zu suchen. Sie reisen per Anhalter und treffen dabei auf die
schrägsten Typen...
Das Buch ist aus der Sicht von Tucker
geschrieben und vermittelt so das Bild von dem leicht Kindlichen, aber auch der
Last, die er als 11-Jähriger schon mit sich trägt. Das hat mir unglaublich gut
gefallen!
Reingekommen bin ich ziemlich schnell. Little
hält sich auch nicht lange mit drum herum reden auf und verfolgt einen direkten
Schreibstil, der immer wieder gut zur Geltung kommt. Die Geschichte entwickelt
sich durch den Unfall von Tuckers Mutter echt schnell, fängt sich danach aber,
als er in das Jugendheim kommt und sich erst mal selbst in der neuen Situation
zurecht finden muss. Doch als beide zum großen Abenteuer aufbrechen, geht es
alles wieder ziemlich schnell und ist auf insgesamt 272 Seiten ziemlich rasant
durchgepokert. Mir persönlich hat das nichts ausgemacht, da die Autorin keine
ewigen Szenerien erschafft, sondern alles mit Hilfe von kindlicher Kurzlebigkeit
beschreibt. Das Buch ist voll mit tollen kleinen Geschichten, die interessant
und mit viel Lebe zum Detail, verfasst sind. Es ist nicht vorhersehbar und vor
allem das Ende hat es meiner Meinung nach ins sich!
Tucker Malone ist ein 11-Jähriger Junge, der
zuerst ziemlich erwachsen wirkt. Er kann Autofahren und kümmert sich um seine
Mutter, wenn ihre Krankheit sie in die Knie zwingt. Doch man merkt auch
deutlich seine (auf Deutsch gesagt) primitive Ansicht von Welt und Werten. Und
genau das hat für mich einen großen Ausschlag gegeben. Es ist kein Buch über
ein Kind, dass schon übernatürlich reif ist, sondern immer noch eine Zauberwelt
in sich hat. Das hat super gepasst!
Meredith ist 16 und, obwohl es äußerlich
nicht so wirkt, ein treue Seele. Natürlich ist sie nicht perfekt und lässt sich
dummerweise auch noch schwängern, aber ich bewundere ihren Mut und dass sie
sich mit einem 11 Jahre alten Jungen auf eine Reise durch die USA einlässt.
Ashley Little findet einen schönen
Schreibstil durch Tuckers Gedanken. Er ist flüssig, schnell, findet aber in den
richtigen Momenten Tiefe. Ich würde gerne wissen, ob sie einige der
Mitfahrgelegenheiten selber kennengelernt hat, oder ob sie nur ihrer Fantasie
entsprungen sind.
Fazit:
Niagara Motel beschreibt eine Reise von zwei
Kindern nach dem Glück und ihren Platz in der Welt. Er ist ehrlich, wirkt aber
durch die Führung eines kleinen Jungen, wie ein Märchen mit intensivem Ende!
Note: 1
Vielen Dank an den Rowohlt
Verlag für die Breitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Liebste Lesegrüße
eure Charlotte
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