Ich war Hitlerjunge Salomon

Rezension Ich war Hitlerjunge Salomon


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Originaltitel:  קוראים לי שלמה פרל Qôre’îm lî Schelomo Perel (von rechts nach links :)

Autor: Salomon "Sally" Perel
Genre: Biographie
Verlag: Heyne
Seiten: 256
Preis: 8,99€ 




Inhalt:

Sally Perel ist sechzehn, als er 1941 von den Nazis gefangen genommen wird. Er ist Jude und schon seit Jahren auf der Flucht. Er weiß, dass er nur eine Chance hat: seine Papiere entsorgen und eine andere Identität annehmen. Der Mut der Verzweiflung macht aus ihm Jupp Perjell, das jüngste Mitglied der deutschen Wehrmacht. Ein Jahr lang lebt er mit den Soldaten an der Ostfront und unterstützt sie als Dolmetscher. Danach schickt man ihn nach Braunschweig, wo er bis Kriegsende inkognito in einem Internat der Hitlerjugend bleibt. Sally Perels Autobiografie ist ein ebenso berührendes wie bemerkenswertes Dokument, das nichts von seiner Eindringlichkeit verloren hat. 

Meine Meinung:

Also, als ich den Klappentext gelesen habe, musste ich erstmal schlucken.
Ich bin immer sehr neugierig auf Bücher oder Biografien, die von der Geschichte meines Landes erzählen. Doch dieses Buch ist anders.
Natürlich gibt es viele Bücher die von Juden und ihren Stories als Geflohene erzählen. Das beste Beispiel ist wohl Anne Frank.
Die Biografie von Salomon "Sally" Perel ist ein ganz anderes Kaliber. Er ist mittendrin und gibt sich während des 2. Weltkriegs als "Volksdeutscher" aus. Aber mit der Intensität hat mich Perel unglaublich überrascht und auch getroffen.
Das Buch beginnt vor dem 2. Weltkrieg. In kurzer Zeit berichtet er über sein Leben bis zu seiner ersten Flucht.  Wie er und sein Familie leben und fliehen, in einem fremden Land Unterschlupf finden und wie er seine Heimat Peine zurücklassen musste.Und immer ist der Rassismus dabei. Bis er dann schließlich bei seiner dritten Flucht gefasst wird und auf der Schwelle zum Tod steht. Und sich eben für diesen lebensveränderenden Schritt entscheidet, bei dem ich mir wahrscheinlich in die Hose gemacht hätte.
Während im gesamten Buchverlauf erlebe ich als Leser mit dem jungen Hitlerjungen Höhen und Tiefen, die immer spürende Angst aufzufliegen. Es hat mich einfach nur beeindruckt.

Er zeigt das Innere, den Kern Deutschland, als einer von Ihnen. Nicht im Herzen, aber äußerlich. Und wie sehr diese damalige Manipulation gehandhabt wurde.
In einer Biografie sehe ich anders in die Person hinein, als in eine Fiktive. Ich weiß, dass die Dinge, die mir die Person gerade erzählt, echt sind und das musste ich mir immer wieder zur Gemüte führen. 

Und so komme ich zur Person Sally Perel und seinem Schreiben. Ich habe schon einige Biografien gelesen, auch aus der damaligen Zeit. Aber ich muss ehrlich sagen, dass mich keins so sehr in meinen Bann gezogen hat. Das liegt auch 100% an Perels packendem Leben, das er mit seinem tollen Schreibstil komplettiert. Man wünscht ihm wirklich den  Frieden und ich hoffe, das er den jetzt im unglaublichen Alter von 93 Jahren im heiligen Land Israel gefunden hat (übrigens ein supertolles Land).


Fazit:

Packend, treffend und weiterempfehlend. Punkt.


Note: 1*

Vielen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!

 

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