Mein Name ist Leon


Mein Name ist Leon



Originaltitel: My Name is Leon (UK)

Autorin: Kit De Waal
Genre: Belletristik
Seiten: 320 Seiten
Verlag: Rowohlt Verlag

Klappentext:


Leon ist neun und ziemlich dunkelhäutig, sein Halbbruder Jake dagegen ganz blond und erst sechs Monate alt. Als ihre Mutter Sandra mal wieder richtig Pech mit einem Kerl hat, bleibt sie einfach im Bett liegen. Und Leon muss sich um Jake kümmern, ihn wickeln, etwas zu Essen besorgen.
Das fliegt natürlich irgendwann auf, das Sozialamt schaltet sich ein. Es bringt die beiden Jungs erst einmal bei Pflegemutter Maureen unter: übergewichtig, rothaarig, etwas nah am Wasser gebaut - man muss sie schon ein bisschen kennenlernen, um zu merken, was für ein riesengroßes Herz Maureen hat. Bald findet sich auch eine richtige Adoptivfamilie. Allerdings nur für Jake, denn der ist ja klein und blond. Leon weiß nicht mehr ein und aus vor Schmerz. Und er fasst einen Plan. Einen gefährlichen Plan, in diesem heißen Londoner Sommer 1981 … (Quelle: Rowohlt Verlag)

Meine Meinung:


Nach "Niagara Motel" habe ich nun einen ganz ähnlichen Vertreter vom Rowohlt Verlag bekommen und war nun sehr gespannt!

Das Cover war für mich ein bisschen verwirrend und man versteht erst ab dem letzten Drittel des Buches die besondere Bedeutung dahinter. Nämlich, das sich nie ganz zu Hause fühlen von Leon in dem Buch und die ständige (auch unfreiwillige) Suche, nach einem neuen Zuhause. 

Leon ist 9, als sein kleiner Bruder Jake geboren wird und seine Mutter in eine tiefe Depression fällt. Daraufhin kommen die Geschwister in eine Pflegefamilie. Aber Leon vermisst seine Mutter. Kurz daraufhin wird Jake auch noch adoptiert. Keiner scheint Leon zuhören zu wollen oder sich für ihn einzusetzen. Daraufhin sucht seinen eigenen Weg...

Das Buch folgt Leon mit der Perspektive und bleibt dabei sehr dem kindlichen Trotz verbunden. Ich konnte so Leon wirklich in seinen Gedanken verfolgen, auch wenn es nicht aus seiner direkten Sicht erzählt wurde, hat das ziemlich gut funktioniert.

Die Geschichte fängt vielversprechend an und entwickelt sich auch in einem angenehmen Tempo, sodass ich nach und nach in Leons Leben reingerutscht bin. Er ist schon sehr selbstständig, hilft im Haushalt und kümmert sich Tag und Nacht um seinen Bruder. Mir gefallen Bücher dieses Genres sehr und auch mit einem jungen Protagonisten.
Leons Verlassen seines bekannten Terrains und die Übersiedlung zu Maureen ist sehr gelungen! Die Gefühle waren sehr eindrücklich, haben die Situation gut erfasst, weshalb sich der Rest der Geschichte eher langatmig gestaltet hat. Denn danach passiert nicht mehr wirklich viel. Die Kapitel haben sich in einem gleichbleibenden Einklang fortgesetzt und erst die letzten 20 Seiten haben nochmal ein wenig Spannung aufgebracht. Ich hatte nichts Actiongeladenes erwartet, doch leider war das ganze Buch eher langweilig gestaltet und ohne ein erkennbares Ziel geschrieben, weshalb es auch leider keinem bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Leon ist selbstlos. Das beweist er vor allem am Anfang, wenn es um die Fürsorge seines kleinen Bruder geht. Aber er hats ich auch das Kindliche behalten. Spielt mit Action-Figuren und sieht die Welt durch Kinderaugen, so wie es auch sein sollte. Sein Gedanken werden im Buchverlauf immer undurchdringlicher und einsichtiger, auch bedingt durch sein Umfeld, das sich so oft wechselt, hat stark dazu beigetragen. So konnte ich viele seiner Entscheidungen nur noch schwer nachvollziehen.

Kit De Waal hat mit ihrem kindbetonten Schreibstil versucht viel Gefühl rüberzubringen, was sie zeitweise schafft, aber am Ende ist leider zu viel gewollt und zu wenig geschafft, was mich sehr enttäuscht hat.

Fazit:


Mit gutem Start, zieht sich "Mein Name ist Leon" gegen Ende zu viel in die Länge und hat sein Potential nicht komplett ausschöpfen können.

Note: 3-


Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!


     Liebste Lesegrüße
 eure Charlotte

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